Chemische Desinfektion Legionellen

Chemische Desinfektion LegionellenChemische Desinfektion Legionellen

Wenn eine Reinigung/Spülung der Trinkwasseranlage nicht ausreicht, gegen eine mikrobiologische Verunreinigung vorzugehen, dann wird häufig die Desinfektion der Anlage erforderlich. Informationen zur thermischen Desinfektion finden Sie im Beitrag „Thermische Desinfektion“. Die thermische Desinfektion ist aber längst nicht mehr die alleinige Möglichkeit der Legionellenbekämpfung– im Gegenteil: die chemischen Verfahren verfügen zumeist über weniger Nachteile. Bei der chemischen Desinfektion von Legionellen werden je nach Desinfektionsverfahren verschiedene Chemikalien eingesetzt und in die Installation eingespeist. Vor einer Desinfektion sollten die Ursachen erforscht werden und geklärt sein, damit die Desinfektionsmaßnahme nicht nur kurzfristig greift, sondern nachhaltig ist.

 

Wie funktioniert die chemische Desinfektion von Trinkwasser?

Wichtig ist, dass das Desinfektionsmittel in alle Bereiche der kontaminierten Anlage kommen kann, um direkt auf die Keime wirken zu können.
Am Beispiel einer Chlordioxidanlage soll verdeutlicht werden, wie die chemische Desinfektion im Trinkwasser erfolgen kann:

Das Chlordioxid kann vor Ort hergestellt werden. Hierfür stehen separate Behältnisse mit Chemikalienzusätzen zur Verfügung. Werden diese dann vor Ort zusammengeführt, entsteht Chlordioxid. Die Zugabe ins System kann dann z.B. in Abstimmung mit der Wasseruhr erfolgen. Die Zugabe erfolgt dann immer in Abstimmung mit der Wassermenge, so kann die Konzentration des Desinfektionsmittels optimal eingestellt werden. Die Einhaltung der Maximalkonzentrationen ist wesentliche Voraussetzung für den Einsatz von chemischen Desinfektionsmitteln bei Legionellenbefall.
Es dürfen nur zugelassene Desinfektionsmittel und Verfahren eingesetzt werden. Diese sind beim Umweltbundesamt in der Bekanntmachung der Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren gemäß § 11 der Trinkwasserverordnung (2012) im Teil I c & Teil II einzusehen.


Legionellen Desinfektion ChlorWelche Stoffe sind für die chemische Desinfektion von Trinkwasser zulässig?
Chlor, Chlordioxid, Calciumhypochlorit, Natriumhypochlorit und Ozon.

Der Einsatz von Chemikalien kann unerwünschte und zu minimierende Nebenprodukte nach sich ziehen. Bei der chemischen Desinfektion-Methode muss daher detailliert der Prozess dokumentiert werden (teilweise täglich notwendig). Durch die mögliche Belastung durch Nebenprodukte und aufgrund des sicheren Betriebes von Desinfektionsanlagen samt Wartung ist dringend anzuraten, dass eine langfristige Durchführung nur von geschulten Fachfirmen erfolgen sollte.


Welche Desinfektionsverfahren sind zulässig?
Dosierung von Chlorgaslösungen, von Natrium- und Calciumhypochlorit-Lösungen, von einer vor Ort hergestellten Chlordioxidlösung; Elektrolytische Herstellung und Dosierung von Chlor vor Ort; Erzeugung und Dosierung von Ozon und Ozonlösungen vor Ort; UV-Bestrahlung. Wir finden die passende Desinfektionslösung für Sie: Anfrageformular Desinfektion Trinkwasser.



Wie gut ist die chemische Desinfektion Legionellen?

Krankheitserreger können durch die chemische Desinfektion abgetötet oder inaktiviert werden. Insbesondere werden frei schwimmende Legionellen effektiv beseitigt. Wenn Legionellen in Einzellern (z.B. Amöben) oder in den Biofilmen sind, können unterschiedliche chemische Desinfektionsmittel nur unzureichend die Bakterien bekämpfen. Bei dauerhafter Zugabe ist der Abtrag von Biofilmen aber möglich und stellt dann einen großen Vorteil gegenüber der thermischen Desinfektion dar.

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